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Kreisverband LippeKreistagsfraktionRede von Werner Loke zum Haushaltsplan 2018

Rede von Werner Loke zum Haushalt 2018

Bündnis 90 / Die Grünen Kreistagsfraktion Lippe
Werner Loke
Haushaltsrede 2018

Es gilt das gesprochene Wort

Sehr geehrter Herr Landrat Dr. Lehmann,
sehr geehrte Damen und Herren des Kreistages, sehr geehrte Besucher,

heute, nachdem nun fast ein Viertel des Haushaltsjahres 2018 vorbei ist, den Haushalt für dieses Jahr zu verabschieden ist wahrlich keine Meisterleistung. Aber und was uns besonders verwundert hat war das Vorgehen besonders der CDU bei den Beratungen. Erst wurde in den Fachausschüssen nicht besonders intensiv beraten, dann im Finanz- und Personalausschuss der Haushalt mit großer Mehrheit verabschiedet und auch der Stellenplan - und was passiert dann? Eine Woche danach liegt ein Änderungsantrag der Großen Koalition auf dem Tisch, in dem zum Einen der Antrag der Alraune unter Auszahlungsvorbehalt gestellt werden soll - weil man sich nicht ausreichend informiert fühlt. Die SPD hat im Kreisausschuss deutlich gemacht, dass sie dem Antrag der Alraune zustimmen kann. Und darüber hinaus wird auf einmal nach der Verabschiedung im Finanz- und Personalausschuss der Antrag gestellt, den Stellenplan zu ändern und Pauschalkürzungen im Personalbereich von 200.000 Euro vorzunehmen.

Meine Damen und Herren,

ich finde: Haushaltsberatungen sind nicht so zu führen, den HH im Finanz- u. Personalausschuss zu verabschieden und ihn dann noch mal zu öffnen, dieses Vorgehen hat nichts mehr von der gebotenen Wertschätzung der Ausschussberatungen und deren Mitglieder zu tun.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass diese große Koalition vor dem Ende steht, aber in der CDU keine Klarheit herrscht, wie und wann Mann oder Frau sich in den Wahlkampf 2020 stürzen will.

Meine Damen und Herren, die politischen Entscheidungen dieses Hauses sollten nicht dem politischen Kalkül des Wahlkampfes und der zerstrittenen Ausrichtung einiger Parteien zum Opfer fallen. Dieser Kreis braucht eine klare und zielgerichtete Politik, wir dürfen die sozialen Aspekte der Kreispolitik und auch der Flüchtlingspolitik nicht den Rechtsaußen überlassen, wir brauchen weiterhin eine Agenda, wie wir mit den Problemen umgehen wollen und nicht Papiere zur Sozialpolitik, die eingebracht werden und dann aus „großkoalitionären Gründen“ wieder verschwinden.

Meine Damen und Herren,

der Haushalt, den wir hier heute verabschieden, ist ein Kompromiss auf allerkleinstem Nenner und nicht dazu da, die Probleme der Zukunft - insbesondere den Schuldenabbau der Sozial- und der Gesundheitspolitik - auf den richtigen Weg zu bringen - wie der Änderungsantrag der Koalition sehr deutlich gemacht hat.

Leider ist mit der großen Koalition nicht mehr drin.

Wir freuen uns aber natürlich, dass unsere Anträge zum Haushalt im Finanz- und Personalausschuss sowie im Kreistag mit großer oder mit klarer Mehrheit beschlossen wurden und nun in der Änderungsliste der Verwaltung zum HH aufgenommen wurde. Wir freuen uns, dass die Artenschutzkonferenz des Kreises ernst genommen wird und erste Eckpunkte im Haushalt gesetzt werden konnten.

Meine Damen und Herren,

ich weiß nicht mehr genau, ob es letztes oder schon vorletztes Jahr war, als ich hier im Kreistag über die Regiopolbildung im Bereich Bielefeld gesprochen habe und eine Antwort und Debatte darauf auch von der Verwaltung eingefordert hatte. Ich habe auch damals von der Möglichkeit des Zusammengehens von anderen Kommunen (Schlangen, Augustdorf usw.) Richtung Paderborn gewarnt unter dem Fragestellung „ Ist Lippe noch notwendig – was ist mit der Lippischen Identität?“.

Leider hat im Kreis Lippe die große Koalition nichts, aber auch gar nichts dazu gesagt und Stellung bezogen. Meine Damen und Herren der großen Koalition, es ist für den Kreis Lippe noch schlimmer gekommen, als ich befürchtet habe. Nicht nur die Randgemeinden, nein, die größte Stadt Lippes sieht ihre Entwicklungsmöglichkeiten jetzt gemeinsam mit anderen in der „Regiopol-Region Paderborn“.

Meine Damen und Herren,

letzte Woche konnten wir lesen, dass auch Barntrup sich dieser Regiopole angeschlossen hat. Was aber besondere spannend ist, ist, dass erstmals die Beweggründe dazu klar in der Öffentlichkeit wiedergegeben wurden.

Es soll eine Zusammenarbeit im Bereich der Wirtschaft geben, die auch Arbeitsmarkt und Bildung mit einbezieht. Die Mitglieder wollen Themen wie Wohnen und Flächenentwicklung über Ziele in Sport, Kultur und Klimaschutz bis hin zu Kooperationen im Bereich von Tourismus und Naherholung zusammenlegen.

Ein weiteres Feld ist der öffentliche Personen- Nahverkehr (ÖPNV). So soll es einen Ausbau und eine Vernetzung regionaler Mobilitätsangebote geben. Auch eine Zusammenarbeit der Verwaltungen ist geplant, und weiter heißt es, wichtig dürfte auch die Zusammenarbeit der Vereinsmitglieder auf dem Gebiet der Akquise von Fördermitteln sein.

Meine Damen und Herren,

wo steht der Kreis Lippe, frage ich mich.
Wir gehen Kooperationen mit unseren Kommunen ein, bei denen der Eindruck entsteht, dass es nur um monetäre Verbesserungen geht. Bei den Regiopolen bekennen sich die Mitglieder aber zu einer Zusammenarbeit, die nicht geprägt ist durch reines Geldsparen, sondern dadurch, dass man gemeinsam sich weiterentwickeln möchte. Die Stadt Barntrup mit vielen anderen Kommunen im Kreis Paderborn und Höxter.

Nicht die Zusammenarbeit bei einzelnen Projekten, die wir auch heute wieder hier beschlossen haben, sehe ich als Problem für den Kreis Lippe, sondern die Visionen und Pläne, die überregional in den Regiopolen entwickelt werden gemeinsam mit Lippischen Städten und Gemeinden - aber ohne den Kreis Lippe.

Meine Damen und Herren,

Lippe 2025 - ein Projekt, das der Kreis Lippe gerade mal beschlossen hat - wird möglicherweise in einigen Bereichen dazu führen, dass in OWL Doppelstrukturen aufgebaut werden, wenn wir uns nicht als Kreis Lippe diesen Bewegungen der Regiopole anschließen.

Wir brauchen keine Akquise für Fördergelder im Kreis Lippe, wenn dieses für unsere Kommunen durch die Regiopolregionen angeboten wird oder werden soll. Hier wäre eine Zusammenarbeit bestimmt sinnvoller als Doppelstrukturen zu schaffen.

Meine Damen und Herren,

die Linke hat heute hier zwei Anträge eingebracht, die sich mit dem LVL und der Zusammenarbeit befassen.

Nachdem das Thema Landestheater (Kündigung des Mitvertrages mit dem Landestheater durch den Eigentümer des Gebäudes, dem LVL) vom Vorsitzenden der Haushaltsstrukturkommission Karl Dittmar auch noch einmal im Kreisausschuss öffentlich thematisiert wurde, werden wir uns auch als Kreis Lippe als größter Anteilseigner und Geldgeber damit befassen. Es geht nicht so weiter, wir können es uns nicht leisten, in Lippe eine Kulturpolitik zu betreiben - besonders durch den LVL als der Kulturträger -, wenn er nicht in der Lage ist, dieses auch zu finanzieren. Man braucht sich nur den Haushalt des LVL und die PM dazu anzuschauen, in denen deutlich wird, dass in den nächsten Jahren weitere Millionen eingespart werden sollen. Kultur ist niemals durch Einnahmen aus den Veranstaltungen zu finanzieren, und darum bedarf es auch Strukturen, die dieses überhaupt erst ermöglichen. Darum, meine Damen und Herren, lassen sie uns gemeinsam wieder einmal darüber reden, wie wir die Kultur in Lippe managen und auch finanzieren wollen.

Darum finden wir es richtig und gut, dass der Antrag der Linken auf dem Tisch liegt. Der zweite Antrag auf Auflösung des LVL würde nur Sinn machen - wer ihn auch immer rechtlich stellen muss- wenn die Strukturen der Kulturarbeit so geregelt werden sollten, dass der LVL als Organisation in der jetzigen Form nicht mehr als notwendig erachtet werden würde. Die Verbandsvorsteherin hat in den Räumen der IHK im Rahmen der diesjährigen Kulturkonferenz OWL den LVL als eine Art Stiftung beschrieben. Ich glaube, auch da wird über Strukturen nachgedacht.

Lassen Sie uns offen sein in der Debatte über die Kulturarbeit und die weitere Zusammenarbeit. Scheibchenweise sich aus Einrichtungen zurückzuziehen kann kein Geschäftsmodell für irgendeine Einrichtung sein, dieses führt auf Dauer nur zu seiner Überflüssigkeit.

Meine Damen und Herren,

einen weiteren Punkt möchte ich ansprechen, und das sind die VBE. Hier warten wir seit Monaten auf einen Vorschlag des Geschäftsführers, wie er die VBE aufstellen will und wie sie in Zukunft ihr Geschäftsmodell sieht - auch besonders unter den Gesichtspunkt der Gewinnausschüttung durch den Verkauf der Anteile an der Westfalenbahn.

Wir möchten nicht, dass dieses in kleinen internen Kreisen und somit nicht transparent für den Eigentümer - also den Kreis Lippe und somit dem Kreistag- verhandelt und beschlossen wird. Wir erwarten eine Beteiligung der Politik des Kreistages bei der Entscheidung der Ausrichtung und nicht durch zwei Leute, die im Aufsichtsrat für den Kreis Lippe bei der VBE sitzen.

Wir Grüne sehen weiterhin eine große Möglichkeit, die Bahnstrecke nach Barntrup wieder für den Betrieb zu öffnen. Meine Damen und Herren, nicht der Bau von Parkhäuser in Lemgo oder die neue Diskussion für eine weitere Anbindung an den Campus in Lemgo für weitere Millionen zu bauen ist das Gebot der Stunde, sondern eine Anbindung auch des östlichen Lipperlandes an das Bahnnetz und somit auch an Lemgo, an einen Standort, der sich aus unserer Sicht weiterentwickeln wird und kann. Eine Stadt, in der die Bahn endet und wo es nicht mehr weitergeht, hat keine Zukunftsperspektive - ein Anschluss an die S5 nach Paderborn und Hannover wäre der richtige Weg, meine Damen und Herren.

Ich höre schon einige rufen: „Alles nicht machbar, kein Geld!“, aber, meine Damen und Herren, Millionen für Umgehungstrassen, Lemgo, Lage, Barntrup, Horn- Bad Meinberg und viele mehr, die noch in den Schubladen liegen, sind sicherlich auch keine Alternative.

Meine Damen und Herren, so werden wir unsere Region nicht voranbringen.

Und zum Schluss meiner Rede möchte ich Sie bitten, Herr Landrat, uns bei der Entscheidungsfindung und der Entwicklung der Projekte für die Regionale 2022 enger einzubinden, zu informieren und mitzunehmen.

Derzeit ist es nicht mehr gewollt, politische Vertreter in den Arbeitsgruppen dabei zu haben.

Wir sind von anderen Vorstellungen ausgegangen, die uns auch so von der Verwaltung mitgeteilt wurden und wir Personen für die Arbeitskreise benannt haben.

Dieses scheint ja nicht mehr auf OWL - Ebene gewollt zu sein.

Möchten Sie aber einen Konsens in Lippe für Ihre Projekte und für die Position des Kreises Lippe erreichen, so möchte ich Sie bitten, den Kreistag dabei mitzunehmen.

Meine Damen und Herren, ich möchte mich noch beim Kämmerer und seinem Team sowie bei der gesamten Belegschaft der Kreises Lippe für die gute konstruktive und offene Zusammenarbeit bedanken.

Neben dem Haushalt und dem Stellenplan werden wir auch den Wirtschaftsplänen der Eigenbetriebe zustimmen, wenn die Abstimmungsergebnisse aus dem Kreisausschuss hier heute bestätigt werden.

Rede von Werner Loke zum Haushalt 2017

Rede zum Haushalt 2017
Werner Loke
Kreistagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen im Kreis Lippe
27.03.2017

Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrter Herr Landrat,
meine Damen und Herren,

der Haushalt 2017 ist ein Haushalt, der durch die Bedürfnisse der großen Koalition bestimmt sein soll. Was, meine Damen und Herren von CDU und SPD, setzen Sie für ein Signal?
„Law and Order“ und Landwirtschaft ohne Grenzen von der CDU, Sozialpolitik von der SPD unter dem Motto: eine andere Politik für Lippe; und eine Umweltpolitik, die nicht mal mehr dazu reicht, Mittel in den Haushalt einzustellen, um eine Nationalparkplanung des Landes zu begleiten?

Einen Haushalt, der geprägt ist von der Zerrissenheit dieser Koalition, Mehrheiten werden organisiert nach dem Motto: CDU enthält sich, wenn SPD was möchte oder anders herum; SPD schweigt zu den Anträgen der CDU und enthält sich. Meine Damen und Herren von der SPD, gute Anträge von Ihnen werden konterkariert durch Ihren Koalitionspartner, der Ihre Anträge eigentlich ablehnt und alles dafür in die Wege leiten wird, dass diese nicht umgesetzt werden, oder Sie müssen Anträge zurück ziehen, weil die CDU mit Koalitionsbruch droht. Die von Ihnen versprochene Politik für Lippe sieht anders aus.

Also noch einmal zur Erinnerung:
• CDU will Mitgliedschaft der Polizei in einem Verein, der größtenteils die Probleme von Großstädten beleuchtet. SPD enthält sich. Obwohl Lippe einer der sichersten Kreise in NRW ist, nutzt die CDU den gefühlten Betroffenheitsaspekt der Bevölkerung, um Stimmung zu machen.
• 5200 Euro Mitgliedschaft pro Jahr, aber nur für 2 Jahre in den HH eingestellt. Hier besteht wohl noch Hoffnung, dass es eine Beerdigung zweiter Klasse für das Vorhaben gibt.
• SPD will Sozialticket für den ÖPNV. CDU enthält sich, will ein Gesamtkonzept.
• SPD kündigt einen Antrag zum Nationalpark an, um Mittel für die Planungen einzustellen. Ergebnis: CDU droht öffentlich mit Koalitionsbruch, die SPD fällt um, und der umweltpolitische Sprecher der SPD wirft das Handtuch. Eigentlich könnte die CDU sich ja enthalten, wie es bei den anderen Anträgen, die sie nicht wollen, auch geschehen ist. Somit wird natürlich der Antrag der Grünen zur Nationalparkplanung gemeinsam durch die Koalition abgelehnt.
• SPD signalisiert, den Grünen - Antrag „Quartiersentwicklung“ mit 50.000 Euro mitzutragen, um Gelder für die Quartiersentwicklung einzustellen, damit es nicht nur um Seniorenpolitik in den Quartieren geht, sondern alle Menschen mit in die Planungen und Entwicklung der Quartiere einbezogen werden. Ablehnung der Koalition, weil das Projekt unter Lippe 2025 fallen soll. Findet aber schon seit Jahren statt und wird von der Verwaltung auch als sinnvoll beschrieben, wie es in der Sitzung der Strukturkommission des Kreises Lippe deutlich gemacht wurde. Und wenn man sich dann mal einig ist, dann sind das Anträge, die nicht mit Finanzmitteln hinterlegt werden, um sie überhaupt umzusetzen.

• Fangen wir mit Ihrem Antrag zu der Erweiterung von Ausbildungsplätzen einmal an. Sie fordern, dass die Zahl der Ausbildungsplätze steigen soll. Ein löblicher Antrag, den wir auch unterstützt hätten, wenn sie gleichzeitig auch die Mittel im Haushalt dafür zur Verfügung gestellt hätten.
• Ein Konzept zur Optimierung des lippischen Straßennetzes – Straßenentwicklungsplan solle aufgestellt werden, aber für eine Finanzierung fehlt das Geld, das können wir alles mit Bordmitteln schaffen, so die Aussage der Groko, obwohl der zuständige Leiter des EB Straßen dieses im Fachausschuss verneint hat, was wir auch nachvollziehen können. Straßenentwicklungsplanung für den gesamten Kreis Lippe mit der Aufnahme der Verkehrsströme, den vorhandenen und geplanten Straßen, die Zukunftsperspektive der Sozialraumstrukturen usw. usw., wollen Sie, meine Damen und Herren von der großen oder halben Koalition, dieses mit Bordmitteln umsetzen?

Ich denke, wir reden über 500 T. - 1 Mio. Euro für einen Straßenentwicklungsplan für gesamt Lippe.

Meine Damen und Herren, Fensteranträge vor einer Blinden Scheibe.

Aber was besonders ins Auge sticht, ist der Umgang mit der Vorlage „Handlungskonzept zur Aufnahme von Flüchtlingen im Kreis Lippe“, die durch alle Ausschüsse gelaufen ist, dann noch einmal in einer Sondersitzung des Sozialausschusses vorgestellt wurde, in der von keiner Fraktion irgendetwas Kritisches angemerkt wurde, was zu einer Absetzung im Kreistag hätte führen müssen.
Aus der Presse ist dann, nachdem die Verwaltung den Tagesordnungspunkt zurückgezogen hat, zu entnehmen, die CDU hat noch Beratungsbedarf und findet den ordnungspolitischen Aspekt nicht ausreichend in dem Konzept wieder. Soll die Polizei sich um die Aufnahme von Flüchtlingen kümmern oder geht es um Integration der Menschen?

Heute ist es auch um das Zukunftskonzept Lippe 2025 gegangen, nach dem uns der Änderungsantrag der Koalition vor dem Kreisausschuss zu den Leitzielen vorgelegt wurde, in dem die Ergebnisse der großen Veranstaltung zu dem Thema gar nicht erst eingeflossen sind, was wohl auch nicht gewünscht war, können wir nur feststellen: „Bürgerbeteiligung ja aber“, die Ergebnisse werden nicht einmal zur Kenntnis genommen und die Koalition drückt ihre Leitziele heute einfach so durch.

Meine Damen und Herren der Koalition, einen durch die zentralen Themen der Kommunalpolitik gehenden Riss dieser Koalition habe ich nicht für möglich erachtet, Umweltpolitik, Sozialpolitik und Ordnungspolitik sind mit dieser Koalition nicht umsetzbar, nach einem Jahr schon am Ende der Gemeinsamkeiten angekommen und immer noch gemeinsam einen Haushalt beschließen, dazu gehört schon eine beachtliche Verdrängungsstrategie der Tatsachen.

Lassen Sie mich aber noch auf die Zahlen zu sprechen kommen. Ein einmaliger Vorgang, die Koalition stellt den Antrag auf Einsparung von 500.000 Euro im laufenden HH Entwurf und noch einmal 4 Mio. pro Anno in jedem Folgejahr auf der Grundlage des HH 2017.

Nicht nur, dass der HH schon auf Kante genäht ist, die Personalkostensteigerung wird mit 1 % pro Jahr veranschlagt. Das bedeutet, dass ca. 50 Stellen in diesem Jahr nicht besetzt werden dürfen, um die Personalkostensteigerung abzufangen, wir reden über ca. 3,5 Mio. Euro mehr Personalkosten bei Besetzung der gesamten Stellen des Stellenplanes. Es sollen die 4,5 Mio. Euro in den Folgejahren laut Beschluss der Koalition eingespart werden, wo zurzeit ca. 10 Mio. Euro, das sind 2,3% der sonstigen Ausgaben des Kreises Lippe, dafür zur Verfügung stehen, also keine Transferaufwendungen oder Personalkosten, Zinsen u. Abschreibungen und Sach. und Dienstleistungen, die insgesamt 97,7 % ausmachen. Über eine mögliche Zinsanhebung in den nächsten Jahren wurde nicht einmal nachgedacht.

Meine Damen und Herren, in der Änderungsliste, die uns seit Montag vorliegt, werden auf einmal Einnahmen generiert, die zu einer Verbesserung des Ergebnisses von ca. 1,2 Mio. führen, in denen die Senkung der Kreisumlage mit 320.000 Euro schon enthalten ist, also haben wir eine Verbesserung der Einnahmesituation von ca. 1,5 Mio. Euro innerhalb von zwei Wochen, bei Mehrkosten von 750.000 Euro. Da man ja nur aufgefordert war, 500.000 zu bringen, konnte also die Kreisumlage um 327.840 Euro gesenkt werden.

Meine Damen und Herren, unter dem Produkt 001 004 001 Bezüge von Beamten werden einmalig für das Jahr 500.000 Euro eingespart. In den Folgejahren aber nicht mehr. Unter 002 006 001 Bußgelder/Verkehrsüberwachung können noch einmal 100.000 Euro mehr gebracht werden. Und die Gilde bekommt 59 T Euro, also 20 Teuro mehr ohne Vorbehalt, wie im Finanzausschuss besprochen. Obwohl das Thema Unternehmenssicherung und Qualifizierung Aufgabe der Kammern ist. Für unseren Antrag, die Ausweitung der Integrationscoaches an unseren Berufskollegs vorzunehmen, bei einer Verdopplung der Betroffenen Menschen, gibt es keine Mehrheit.

50.000 Euro für 2 zusätzliche Stellen für das letzte Schulhalbjahr werden nicht genehmigt, Unternehmen werden gefördert, aber für die Integration von Menschen an unseren Schulen, da sollen andere zuständig sein. Und schauen wir uns den Stellenplan mal genauer an, meine Damen und Herren, hier stehen insgesamt 42 Stellen als KW und 6 Stellen als KU zur Beruhigung der Politik im Stellenplan. Die Stellen können wegfallen, aber nur dann, wenn der oder die Mitarbeiterin ausscheidet und nicht wenn das Tätigkeitsmerkmal wegfällt. Also alle extern geförderten Stellen (Projekte usw.) sind als unbefristete Stellen ausgeschrieben und besetzt worden, daraus abzuleiten, dass bei Wegfall der Förderung auch das Personal ausscheidet, ist ein Trugschluss. Besonders im sozialen Bereich mit 14 KW Stellen wird aber dadurch ein falsches Signal gesetzt.

Meine Damen und Herren, dieser HH, der Stellenplan und der Wirtschaftsplan des EB Straßen wird von uns nicht mitgetragen. Der heute von der großen Mehrheit zwangsbeschlossen Haushalt hat keine Zukunftsperspektive und deswegen werden wir ihn ablehnen.

Rede von Werner Loke zum Haushalt 2016

Rede zum Haushalt 2016
Werner Loke
Kreistagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen
im Kreis Lippe 14.03.2016
Es gilt das gesprochene Wort

 

Meine Damen und Herren, sehr geehrter Herr Landrat Dr. Lehmann,
heute wollen Sie, meine Damen und Herren von SPD und CDU, den Haushalt der neuen großen Koalition  beschließen.
Ich werde die Möglichkeit nutzen, um auf einige Punkte Ihres Koalitionspapiers -  was steht drin und was nicht - und zu den Stellungnahmen des neuen Landrates in der letzten Zeit eingehen.

Dieses ist keine gelungene Uraufführung, meine Damen und Herren der großen Koalition.
Fangen wir doch mit Ihrem Koalitionspapier mal an:

Wirtschaftsförderung sieht jetzt beim Kreis Lippe so aus: 
Beschäftigungsprogramme, Fragen rund um das Gewerberecht, Gewerbeflächen, Förderanträge für Wirtschaftsprojekte.
Lassen Sie uns die einzelnen Maßnahmen mal genauer betrachten.
Beschäftigungsprogramme: Zuständig dafür entweder das Jobcenter, die Bundesagentur für Arbeit oder das Netzwerk. Das Netzwerk wurde extra gegründet, um diese Aufgaben zu erfüllen.
Müssen wir also davon ausgehen, dass das Netzwerk und das Jobcenter in die Zuständigkeit der Kreisverwaltung zurückgeführt werden sollen?  
Wenn man sich das Geheimpapier des Landrates zu der Neuorganisation der Verwaltung genau anschaut, könnte genau das passieren.

Aber warum wird seit Monaten dieses Papier nicht veröffentlicht, warum erklärt der Landrat sich nicht, wie er die Verwaltung führen will, warum muss der Haushalt erst verabschiedet werden, um dann vermutlich nach der Verabschiedung des Haushalt die neue Organisationsstruktur öffentlich zu machen?

Gewerberecht, Gewerbeflächen und Förderanträge für die Wirtschaft, meine Damen und Herren, ich dachte, das sind Aufgaben, die die Interessenvertreter von Industrie und Handwerk viel besser und effektiver umsetzten, nämlich durch ihre Kammern der IHK und der HWK.
Also lassen wir uns überraschen mit weiteren Aufgabenausbau in der Verwaltung.
Interessant ist dabei auch noch festzustellen, dass es nach dem mir vorliegenden Organisationspapier dafür zwei Zuständigkeiten geben wird. Im Zuständigkeitsbereich des Vorstandes II - auch der allg. Vertreter des Landrates - das Infrastrukturmanagement und die Wirtschaftsförderung und beim Vorstand III die Bereiche Jobcenter und Netzwerk.
Soweit dazu „alles an einer Stelle abrufen können“, wie der Kämmerer Herr Schäfer in der Presse (LZ 17.02 2016) zu den neuen Aufgaben ausgeführt hat.
Lassen wir uns überraschen, Herr Dr. Lehmann, wie Sie das alles dann begründen werden.

Am Samstag mit der Post ist nun der neueste Antrag der großen Koalition ins Haus geflattert. Unter dem Motto „Alter Wein in neuen Schläuchen“ bleibt festzustellen: das meiste ist schon beschlossen, außer dass in die Zuständigkeit des Landrates eingegriffen wird und weitere unabsehbare Kosten auf den Kreis zukommen.
Die Biologische Station „geht rückwirkend zum 1. Januar wieder in die Verantwortung des Kreises Lippe über“.
Meine Damen und Herren, man kann ja vieles auf Unwissenheit verschieben, aber die Bio-Station war immer mit in der Verantwortung des LVL und noch nie in der alleinigen Verantwortung des Kreises.
Wo bleiben hier Ihre Anträge zum Haushalt, um die Mehrkosten zu decken? Unter Produkt 013/001/002 Zuschuss lfd. Kosten Biologische Station müssen also weitere 37.300 Euro eingestellt werden.

Weiter wollen Sie: „Das Wald- und Forstmuseum Heidelbeck geht rückwirkend zum 1. Januar 2016 aus der Verantwortung des LVL in die Verantwortung des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe über“.

Was soll das denn? Meine Damen und Herren der großen Koalition, nicht nur, dass der Kreistag schon am 05.05.2014 beschlossen hat, dass er das Museum übernehmen wird, sondern das Museum belastet auch noch den Eigenbetrieb Schulen mit weiteren Aufgaben und Kosten, für die der Eigenbetrieb nicht zuständig sein will.
Zielgruppe dieses Museums sind scheinbar aus Ihrer Sicht besonders die Berufskollegs.

Seit 2014 kümmert sich der Kreis Lippe schon darum, auch die Mittel stehen schon seit 2014 im Haushalt unter 013/001/002
Sollen die Mittel jetzt in den Eigenbetrieb Schulen umgebucht werden, meine Damen und Herren der Koalition, wo bleibt Ihr Antrag?

Der Jugendkulturring Lippe ist in 2014 mit Personal vom LVL übernommen worden und nun geht die Zuständigkeit wieder zurück, aber ohne Personal an den Landesverband. Der Landesverband hat seine Haushalt schon beschlossen und keine Mittel dafür eingestellt, geschweige denn gibt es ein Konzept dafür. Dieses ist heute die Beerdigung erster Klasse für den Jugendkulturring, außer Sie stimmen unserem Antrag zu, die Mittel weiterhin im Kreishaushalt und die Zuständigkeit beim Kreis zu lassen.

Aber es kommt noch besser: Ohne überhaupt zu wissen, welche finanziellen Auswirkungen die Entwicklung bei „Wege durch das Land gGmbH“, an der der Kreis ja wenigstens noch beteiligt ist, und dem „Kulturbüro OWL“ in Trägerschaft von der Stadt Detmold und dem LVL, haben werden, will die große Koalition heute hier beschließen, dass wir die Kosten der Einrichtungen ab 2016 tragen, die bisher vom Landesverband Lippe getragen wurden.

Meine Damen und Herren nicht das wir nur die Kosten übernehmen, nein, wir geben auch die Kontrolle und die Steuerung ab, das soll der LVL machen, denn inhaltlich bleibt der LVL federführend, wie es in Ihrem Antrag heißt, im Gegensatz zu Ihrem Koalitionspapier, in dem es heißt: „Einvernehmliche Abstimmung von wesentlichen und über die Geschäfte der laufenden Verwaltung (Tagesgeschäft) hinausgehenden Entscheidungen einschließlich Personalbesetzungen bei Nordwestdeutscher Philharmonie, Kreisarchivs, Landestheater Detmold, Wege durch das Land, Literaturbüro“, was gilt denn nun?
Aber weiter so, das Geld muss raus, der Landesverband wird es schon richten, und wir werden bezahlen.
Die Kontrolle der Einrichtungen hat total versagt, nur die Kontrolleure machen weiter. Obwohl es in Ihrem Koalitionsvertrag bei den freiwilligen Aufgaben heißt: „Eine ständige Kontrolle und regelmäßige Evaluierung stellt sicher, dass die Gelder der Bürgerinnen und Bürger sorgsam und nachhaltig eingesetzt werden.“

So, meine Damen und Herren, funktioniert Politik nicht.

Wenn ich aber geglaubt hätte, dass die Anträge wenigsten finanziell und haushaltsrelevant in den Haushalt einfließen würden, habe ich mich aber noch mehr getäuscht.
Keinen Pfennig mehr im Haushalt für „Wege durch das Land“ und das „Kulturbüro OWL“, und das bei den möglicherweise ausstehenden Nachforderungen des Landes. Wobei keiner weiß, wie hoch die sein werden, weil ja noch nicht alle Jahre geprüft wurden.

Meine Damen und Herren von SPD und CDU, so können Sie den LVL nicht aus der Verantwortung lassen und die Kosten dem Steuerzahler aufs Auge drücken.
Seit Monaten ist Ihr Koalitionsvertrag unterschrieben, seit Monaten haben wir keinen Antrag vorliegen, und nachdem nun der Haushalt heute verabschiedet werden soll, haben Sie am Freitag festgestellt, dass Sie noch haushaltsrelevante Anträge stellen müssen. Das ist eine absolute Lachnummer.
Und nun den Landrat beauftragen, alle Maßnahmen zu ergreifen, um Ihre Beschlüsse umzusetzen.
Keiner weiß, was auf uns zukommt, aber Sie wollen dem LR einen „Persilschein“ für alles Weitere ausstellen.
So habe ich mir die neue Politik der SPD nicht vorstellen können.

Zur Umweltpolitik fällt der großen Koalition auch nichts Gutes ein außer:
„ Die nachhaltige Entwicklung und Bewahrung unserer Umwelt und unseres Klimas hat für die Koalition hohe Priorität.
Wir unterstützen die weitere Entwicklung des Naturparks Teutoburger Wald/Eggegebirge.
Die nachhaltige Entwicklung des Klimaschutzes, der Energiepolitik, Abfallwirtschaft, des Gewässerschutzes und der verantwortungsvollen Landschaftsplanung gilt es zu erhalten und auszubauen“.
Kein Wort über eine Nationalpark, kein Wort, wie es mit dem Klimaschutz weiter gehen soll, keine Inhalte, nur leere Worte, also wortlos bei dem Thema Natur, Umwelt- und Energiepolitik.

Sondern: „Umweltauflagen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus lehnt diese Koalition ab, Ermessensspielräume in verwaltungsrechtlichen Verfahren des Kreises sind zu nutzen“, und weiter “Eine zusätzliche Belastung des Trinkwassers durch Gülleeinbringung gilt es zu vermeiden“, meine Damen und Herren, „gilt es zu vermeiden“, was heißt das denn?
Ja, nicht so schlimm, konnten es aber nicht vermeiden - oder was?
So sieht also eine andere neue Umweltpolitik aus.

Und sollten Sie unseren Antrag zu der Stelle beim Masterplanmanager nicht zustimmen, dann ist Ihre Glaubwürdigkeit nicht nur schwer beschädigt, sondern Sie werden auch unglaubwürdig gegenüber unseren Projektgebern. Geld wird kassiert und die Stellen nicht geschaffen. Dann müssen wir feststellen, dass Beschlüsse des Kreistages nicht einmal eine Halbwertzeit von 3 Monaten besitzen, denn im Januar in der Kreistagssitzung haben Sie dieses noch beschlossen.


Sozialpolitik

Meine Damen und Herren,
„Es ist auch kein Geheimnis, dass wir mit SinFol ein erfolgreiches Instrument einer quartiersbezogenen Seniorenarbeit haben. Doch statt dieses Instrument engagiert und proaktiv weiterzuentwickeln, wird hier eine kümmerliche Viertelstelle geschaffen.“
Zitat Lehmann zum Haushalt 2015, die neuen Stellen sind im neuen Stellenplan wohl gut versteckt worden, meine Damen und Herren von der SPD.
Was ist passiert, kein Interesse mehr an dem Thema?
Was ist mit den Berufskollegs, keine Antwort auf die Fragen im Rahmen der Flüchtlingspolitik, 40 Junge Menschen suchen händeringend einen Ausbildungs- oder Schulplatz an unseren Berufskollegs, sie finden aber keinen.

„Die Neueinrichtung eines Sozialkaufhauses mit einem neuen Konzept wird grundsätzlich begrüßt. Hier sollten auch das Knowhow und die Erfahrung der Arbeitsgemeinschaft Arbeit (AGA) genutzt werden, um Beschäftigungsmöglichkeiten für schwerbehinderte Menschen, Langzeitarbeitslose und Flüchtlinge zu schaffen und gleichzeitig die Idee der Wiederverwertung zu stützen“, so Ihr Koalitionsvertrag.
Die Zahlen für ein Kaufhaus liegen schon seit Monaten bei den möglichen Kooperationspartnern, aber dafür ist jetzt scheinbar kein Geld mehr vorhanden und in die Ausschüsse kommen die Informationen auch nicht.

Oder nehmen wir die Senioreneinrichtungen,
Kreistagsbeschlüsse, Fristen, personelle Veränderungen, um die Aufgaben zu meistern, und was dann: …dauert alles noch etwas länger, müssen erst eine private Beratungsfirma beauftragen, die Geld und Zeit kostet, um nur entweder das beschlossene Konzept, wie die drei verbleibenden alten Einrichtungen zu führen sind, für das eine Menge Geld in die Immobilien einstimmig investiert wurde, als zukunftsweisend zu erkennen oder festzustellen, dass die Investitionen falsch getätigt wurden in Blomberg und in Detmold.
Meine Damen und Herren, nicht das zuständige Gremium der AR der Senioreneinrichtungen oder die GV der Gesundheitsholding wurde als erstes Informiert, sondern dem Sozialausschuss des Kreises Lippe wurde mitgeteilt, wie der Landrat sich das weitere Vorgehen vorstellt, da war aber auch dem Geschäftsführer der Senioreneinrichtungen schon längst die Zuständigkeit von Ihnen, Herr LR Dr. Lehmann, entzogen worden. Alles ohne Beteiligung der zuständigen Gremien.
Also alles auf Start und wieder von vorne.

Klinikum:
Kommen wir nun zu unserem Klinikum, meine Damen und Herren, hier ist seit Monaten der Kessel gewaltig am Dampfen und es hätten schon längst etwas unternommen werden müssen, aber der Landrat hat das Thema monatelang ausgesessen, bis es nicht mehr ging.
Es steht ja mehr in der Zeitung als der Aufsichtsrat des Klinikums bis heute erfahren hat.
Weiterhin werden Sie, Herr Landrat, von allen Seiten gedrängt, endlich eine vernünftige Finanzierung für die Investitionen des Klinikums in Höhe von 60 Millionen Euro zu ermöglichen. Der Kreis muss seiner Aufgabe gerecht werden und das Klinikum bei einer solchen Investition nach allen Kräften zu entlasten. Meine Damen und Herren, wir reden hier nicht über einige tausend Euro Entlastung für das Klinikum, sondern von Millionen Euro, die gespart werden könnten, wenn der Landrat sich nicht seit Wochen quer legt.
60 Millionen Kredit durch den Kreis Lippe abgesichert, bedeuten bei einem geringeren Zinssatz des Kommunalkredites eine mögliche Zinsersparnis von 1%, meine Damen und Herren, das würde bedeuten, das Einsparungen in zehn Jahren von rund 6 Mio. möglich wären. Dieses Geld könnte das Klinikum sehr gut gebrauchen, besonders unter dem Gesichtspunkt der Neueinstellungen auf Grund der hohen Arbeitsbelastung und der vielen Überstunden der Beschäftigten.
Aber Herr Landrat, wie Sie ja in Ihrer Haushalt-Einbringung ausgeführt haben, wird es wohl bei 15 Mio. bleiben, die der Kreis als Darlehen zusteuern will, oder haben Sie sich eines Besseren belehren lassen? Warten wir mal ab, wie der Tiger landen wird.

Meine Damen und Herren, in meiner letzten Haushalt-Rede bin ich auf die Regiopolregion eingegangen.
Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Kommunen in der Regiopolregion eng zusammen arbeiten werden, es liegen die ersten konkreten Projekte vor, die sie gemeinsam angehen wollen:
• angefangen von der Nahmobilität im Rahmen der Verbesserung des ÖPNV für Berufspendler in ihrer Region,
• über die Zusammenarbeit im Sozialbereich bei dem Thema Eltern und Kind
• bis hin zum Betrieb einer gemeinsamen Klärschlammverbrennung.
Alles Themen, die auch Auswirkungen auf den Kreis Lippe haben werden.
Meine Damen und Herren, ich hatte erwartet, dass der Landrat, nachdem er schon zu Anfang seiner Amtszeit nichts konkretes gesagt hatte, wenigsten bei der Einbringung des Haushalt klar und deutlich Position beziehen würde, wofür er steht und wohin er den Kreis Lippe führen will.
Nichts außer wieder Breitband, eine Aufgabe, für die er nicht zuständig ist, medizinische Versorgungszentren, an denen seit Jahren gearbeitet wird.
Und eine Aufzählung von großen Aufgaben, für die er aber keine Antworten liefern wollte oder konnte.
Meine Damen und Herren, das reicht nicht aus.

Und schauen Sie sich diesen Haushalt an.
Dieser Haushalt ist die politische Bankrotterklärung des Kreises Lippe ohne Perspektive und Zukunft.
Außer Sie werden mit noch extrem höherer Inanspruchnahme der Kommunen diese in den nächsten Jahren belasten.
Sonst ist der Weg in die Haushalt-Sicherung nicht mehr zu vermeiden.
Dass bedeutet aber auch, dass es nicht noch zu unvorhergesehenen Mindereinnahmen oder Mehrausgaben kommen darf, sonst sind Sie schon dieses Jahr in der Haushalt-Sicherung.
Was ist mit den Einnahmen aus der Verkehrsüberwachung? Alleine über 500.000 Euro stehen auf einmal im Haushalt, nachdem festgestellt wurde, dass die neuen Blitzer effektiver sind.
Was hat die SPD noch vor Jahren geschrien, als neue Blitzanlagen angeschafft wurden. Von Abzocke der Bürger war die Rede, und heute unter dem SPD Landrat werden die Einnahmen mal um 500 Tausend erhöht von 1,018 Mio. auf 1,5 Mio. Euro.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Der Kreis hat aber scheinbar nicht mit einem weiteren Buß- und Zwangsgeldeintreiber gerechnet, nämlich der Stadt Detmold, die hat die gleiche Idee. Das Geld kann ja gut auch im Stadtsäckl bleiben. Die Stadt Detmold geht von bis zu 310.000 Euro Einnahmen aus für die Überwachung des fließenden Verkehrs durch eine Kombination mobiler und stationärer Systeme. Sollten die Zahlen stimmen, die dem zuständigen Ausschuss der Stadt Detmold vorgestellt wurden, dann würden diese Gelder beim Kreis Lippe fehlen. Auch müssten dann bis zu 2,5 Stellen in dem Bereich gestrichen werden.

Was sonst noch so alles Ihren Haushalt ausgleichen muss, meine Damen und Herren von SPD und CDU:

Pauschale Personalkosten Einsparungen von über 300.000 Euro (Ca. 4,5 Stellen) in diesem Jahr auf der einen Seite und Mehrarbeits- und Überstunden Rückstellungen von bestimmt über 2,5 Mio. Euro auf der anderen Seite, das bei einem Einkommen von 65.000 Euro ca. 38 Stellen ausmachen würde.
Herr Landrat, im Klinikum war es kein Problem, 70 Stellen zu schaffen.
Oder nehmen wir die VBL Erstattung der Sanierungsgelder von 1,8 Mio. Euro einmalig in diesem Jahr, wovon 754.000 
an Eigenbetriebe und Jobcenter fließen, also auch als Verringerung des Zuschussbedarfs angesehen werden können.
Meine Damen und Herren, der Haushalt ist nicht einmal auf Kante genäht, er ist nicht auskömmlich. Die letzten Möglichkeiten, um sich weiter verschulden zu können, sind mit dem Verzehr der Ausgleichsrücklage endgültig verschwunden.
Rechnen wir kurz zusammen:

Kreisumlageentlastung für die Städte und Gemeinden
3 Mio. Euro Verzicht gedeckt aus der Ausgleichsrücklage
1,45 Mio. Euro Verzicht Gesamtschulumlage 2014
0,75 Mio. Euro Verzicht Einheitslastenabrechnung 2012
500.000 Euro Mehreinnahmen bei der Verkehrsüberwachung
1,8 Mio. Euro bei der Rückzahlung von VBL Leistungen
1,1 Mio. Euro weitere Konsolidierung im Haushalt

Somit reden wir für das Jahr 2017 nicht von 6,4 Mio. Euro, wie Sie, Herr Landrat, in Ihrer Haushalt-Einbringung mitgeteilt haben, sondern von einer strukturellen Vorbelastung von über 8,6 Mio. Euro für 2017 für die Städte und Gemeinden.
Ich möchte mit den folgenden Worten schließen:

Dieser Haushalt bringt Lippe nichts, aber diesen Kreis der Haushaltssicherung näher! Das ist keine gelungene Uraufführung, wenn ich den Bogen noch einmal zum Anfang meiner Rede schlagen darf. Für diese Premiere werden Sie keine Zugabe-Rufe aus der Grünen Fraktion hören. Wir lehnen diesen Haushalt ab!
Sie werden sich erinnern, meine Damen und Herren, das waren die Worte des ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der SPD zum Haushalt 2015 bis auf das Wort „Grüne“.

Dem ist nichts hinzu zu fügen.